Weihnachten wird von vielen Seiten mit klaren Erwartungen versehen. Die Medien, die Gesellschaft, ja sogar unser Freundeskreis vermitteln uns ein Bild davon, wie „man“ Weihnachten „richtig“ feiert: Ruhe & Frieden, Geschenke bis unters Dach, die Lichterkette im Garten, der Wichtel vor der Eingangstür, Verwandtschaftsbesuche, usw. Und dann rennen wir und stressen uns, um all dem gerecht zu werden.
Oft stellt sich mir dann die Frage: Wie wäre Weihnachten, wenn wir nicht die Vorstellungen und Erwartungen anderer erfüllen würden, sondern unsere eigenen? Und wissen wir überhaupt, wie die aussehen?
Deshalb möchte ich euch mit diesem Beitrag dazu ermutigen, euch auf die Suche nach euren eigenen Bedürfnissen und Erwartungen an Weihnachten zu machen, diese zu erforschen und dann auch zu erfüllen.
Erwartungen – wenn wir auf etwas ganz Bestimmtes warten
Erwartungen sind im Wesentlichen Vorstellungen von zukünftigen Ereignissen oder Zuständen. Und sie haben – wie so vieles im Leben – zwei Seiten:
- Vorfreude: Erwartungen schaffen eine Atmosphäre der Vorfreude, die unser Verhalten und unsere Emotionen beeinflussen kann.
- Motivation: Sie dienen oft als Motivationsfaktor. Sie setzen Ziele und geben unserem Handeln eine Richtung.
- Emotionen: Erwartungen sind eng mit unseren Emotionen verbunden. Wenn Erwartungen erfüllt werden, erleben wir Freude und Zufriedenheit. Unerfüllte Erwartungen führen schnell zu Enttäuschung, Frustration oder Stress.
- Wahrnehmungsfilter: Sie dienen als Filter für unsere Wahrnehmung der Realität. Sie beeinflussen, wie wir Ereignisse interpretieren, indem sie uns dazu neigen lassen, auf das zu achten, was unsere Erwartungen bestätigt, und das zu vernachlässigen, was ihnen widerspricht.
- Erwartungen an andere Menschen: Erwartungen spielen eine entscheidende Rolle in sozialen Interaktionen. In zwischenmenschlichen Beziehungen bestimmen sie, wie wir uns verhalten. Die Kommunikation und das Verständnis zwischen Menschen sind stark von gemeinsamen oder unterschiedlichen Erwartungen geprägt.
All diese Punkte können unsere Wahrnehmung von Ereignissen positiv beeinflussen – meist dann, wenn diese unseren Erwartungen entsprechen. Wenn jedoch die Realität nicht dem gerecht wird, was wir uns erwarten, dann sind wir schnell enttäuscht oder frustriert und können durch die eingeschränkte Sichtweise auch die schönen Dinge nicht sehen, die dennoch da wären.
Wir gestalten unser Fest
Zeitlicher Rahmen: ca. 30 Minuten (+ Zeit für die Umsetzung)
Ihr braucht:
- Papier und Stifte
- Einen ruhigen, gemütlichen Raum für offene Gespräche
- Zeit und Raum für die Umsetzung
Und so geht’s:
- Sammelt gemeinsam oder jede*r für sich all das, was für euch unbedingt zu einem gelungenen Weihnachtsfest dazugehört. Denkt an:
- Menschen, die ihr sehen möchtet
- Essen und Trinken, die für euch dazugehören
- Bräuche, die euch wichtig sind
- Musik, Düfte, etc.
- Alles, was Weihnachten für euch zu Weihnachten macht
- Teilt eure Gedanken miteinander! Lasst jeden ausreden und hört aufmerksam zu. Stellt euch immer wieder die Frage: Ist dir/uns das wirklich wichtig? Wenn ein klares „Ja“ kommt, nehmt es unbedingt mit!
- Findet nun gemeinsam Wege, wie ihr euer Weihnachtsfest nach euren Vorstellungen und Erwartungen gestalten könnt.
WICHTIG:
Lasst Raum und seid offen für unerwartete Erlebnisse und Wendungen. Oft entstehen die wunderbarsten Erfahrungen und Erinnerungen durch Überraschungen.
Und wie kann’s weitergehen?
Nachdem ihr gemeinsam euer Weihnachtsfest gestaltet und gefeiert habt, könnt ihr überlegen:
- Welche Traditionen möchten wir bewahren, und welche neuen möchten wir (noch zusätzlich) einführen?
- Welche Überraschungen hat uns das Fest gebracht und was war das Besondere daran?
- Welche kleinen Gesten könnten unser Fest noch persönlicher machen?
- Wie möchten wir die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr gestalten?
- Wie wollen wir grundsätzlich unsere Feste feiern?
Abschließend möchte ich euch ein beSINNliches und vor allem euren Erwartungen und Wünschen entsprechendes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen! Schafft gemeinsam Momente, die nicht den Standards entsprechen, sondern vor allem euren Herzen.