Kennst du das Gefühl, wenn du dich auf etwas Neues einlässt und es gleichzeitig aufregend und ein bisschen beängstigend ist? Vielleicht eine neue Aufgabe, eine ungewohnte Sportart oder einfach nur das erste Mal allein irgendwo hingehen? Solche Momente bringen uns aus unserer Komfortzone.
Frühling – die perfekte Zeit für Veränderung
Der Frühling symbolisiert Neuanfang und Wachstum – die perfekte Gelegenheit, unsere persönliche Komfortzone zu erweitern. Denn unsere Komfortzone ist ein bisschen wie eine warme Decke: gemütlich, sicher und vertraut. Sie beschreibt den Bereich unseres Lebens, in dem wir uns sicher und wohlfühlen, weil wir uns dort auskennen und keine großen Herausforderungen bewältigen müssen. Doch wenn wir uns immer nur in diesem kuscheligen Bereich bewegen, bleibt unser Handlungsspielraum klein. Wir entwickeln uns nicht weiter, lernen keine neuen Fähigkeiten und sammeln keine Erfahrungen, die uns stärker machen.
Sobald wir aber den Mut aufbringen, uns hinauszuwagen, passieren erstaunliche Dinge:
- Unser Selbstvertrauen wächst: Jede Herausforderung, die wir meistern, stärkt unser Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
- Wir lernen neue Dinge: Sei es eine neue Sprache, ein Instrument oder eine ungewohnte soziale Situation – alles Neue erweitert unseren Horizont.
- Wir werden flexibler: Wer immer wieder Unbekanntes wagt, wird gelassener, wenn etwas nicht nach Plan läuft.
- Es macht uns lebendig: Das Kribbeln im Bauch, wenn wir uns trauen – das ist das Gefühl von Wachstum und Lebendigkeit.
Der Mut zur Veränderung bringt neue Erfahrungen und Herausforderungen, während der Mut zur Stabilität bedeutet, klar für die eigenen Bedürfnisse einzustehen, sich nicht von äußeren Erwartungen treiben zu lassen, Pausen einzuplanen oder Grenzen zu setzen. Beides kann ein Schritt aus der Komfortzone sein. Entscheidend ist, was uns langfristig wachsen lässt.
Komfortzonen-Stretching
Der Ausbruch aus der Komfortzone muss nicht spektakulär oder riskant sein. Es reicht, kleine Herausforderungen anzunehmen, die uns ein wenig aus unserer gewohnten Umgebung bzw. dem gewohnten Tun herauslocken und die Komfortzone ausdehnen. Vielleicht bedeutet das, in einem Gespräch eine ehrliche Meinung zu äußern, eine ungewohnte Route nach Hause zu nehmen oder eine neue Fähigkeit auszuprobieren.
Zeitlicher Rahmen: anfangs ca. 15 – 20 Minuten, dann nach Lust und Laune
Ihr braucht:
- Offenheit für neue Erfahrungen
- ein bisschen Mut
- Papier und Stifte
Und so geht’s:
- Jedes Familienmitglied schreibt 1-2 Ideen auf, die für ihn oder sie einen kleinen Schritt aus der Komfortzone bedeuten könnten. Das können lustige, kreative oder herausfordernde Ideen sein – es gibt kein „richtig“ oder „falsch“!
- Faltet die Zettel und gebt sie in eine Schüssel oder schmeißt sie auf einen Haufen.
- Nun zieht nacheinander einen Zettel und lest die Idee laut vor. Überlegt gemeinsam, wie ihr diese Idee im Alltag ausprobieren könnt – vielleicht gleich in der Woche oder sogar noch heute!
- Sammelt nach jeder Aufgabe eure Erlebnisse: Was hat Spaß gemacht? Was hat euch überrascht? Sprecht darüber, dass jede Erfahrung wertvoll ist – egal, wie es gelaufen ist. Auch kleine Schritte sind mutig!
Wichtig:
Niemand kann unsere Komfortzone für uns erweitern – das müssen wir selbst tun. Nur wir können die Herausforderung annehmen und uns bewusst dafür entscheiden, über uns hinauszuwachsen – das erfordert Eigeninitiative und Willen. Genauso wichtig ist es, anderen diesen Raum zu lassen. Jeder Mensch braucht seine eigene Zeit und seinen eigenen Weg, um sich weiterzuentwickeln. Anderen etwas zuzutrauen, ihnen Freiraum zu geben und sie eigene Erfahrungen machen zu lassen kann deshalb sogar eine Komfortzonenerweiterung für (mindestens) zwei Menschen sein.
Und wie kann’s weitergehen?
Denkt beim gemütlichen Beisammensitzen drüber nach:
- Welche neuen Dinge haben mir besonders viel Freude gemacht? Könnte ich diese vielleicht öfter einbauen?
- Wo habe ich mich ein bisschen unwohl gefühlt, und warum? Hat mir das etwas Neues über mich gezeigt?
- Was bedeutet „mutig sein“ für mich? Wie fühlt es sich an, wenn ich es einmal genauer betrachte?
Jedes Mal, wenn wir unsere Komfortzone ein Stück erweitern, wächst unser innerer Handlungsspielraum. Plötzlich ist etwas, das gestern noch unvorstellbar schien, heute machbar. Am Ende ist es nicht das Risiko, das uns weiterbringt, sondern der Mut, den ersten Schritt zu machen. Und vielleicht, ganz vielleicht, wartet direkt hinter der Komfortzone eine richtig tolle Erfahrung auf euch. Seid ihr bereit?