Kennst du diesen Moment, in dem dir plötzlich klar wird: Jemand schaut gerade zu? Vielleicht ein Kind, das dich heimlich beobachtet. Oder eine Freundin, die dich für deine Art, mit Herausforderungen umzugehen, bewundert.
Oft merken wir gar nicht, wie sehr unser Handeln andere prägt. Doch ob in der Familie, im Freundeskreis oder im Alltag – wir alle sind Vorbilder. Nicht erst, wenn wir „perfekt“ sind, sondern einfach dadurch, wie wir leben, entscheiden, sprechen, zuhören.
Diese Erkenntnis kann Druck machen – oder eine Einladung sein: Wer möchtest du für andere sein?
Denn: Auch du hast die Kraft, ein Leben zu verändern. Manchmal reicht ein einziges aufrichtiges „Ich glaube an dich“, um einen Menschen zum Aufblühen zu bringen.
Warum Vorbilder so wichtig sind
Vorbilder geben Richtung
In Momenten der Unsicherheit orientieren wir uns oft unbewusst an anderen: Wie hätte sie reagiert? Was würde er jetzt tun? Vorbilder schenken Halt, sie inspirieren und erinnern uns an das, was möglich ist.
Du bist selbst eines – immer
Ob du willst oder nicht – Menschen beobachten dich. Besonders Kinder lernen nicht durch Worte, sondern durch Taten. Deine Art, mit Fehlern umzugehen, wie du über dich sprichst, wie du anderen begegnest – das alles wirkt.
Vorbild sein bedeutet nicht, perfekt zu sein
Es bedeutet, authentisch zu sein. Fehler einzugestehen. Mut zu zeigen. Und vor allem: immer wieder neu zu beginnen. Wenn du liebevoll mit dir selbst umgehst, lernen andere, dass auch sie das dürfen.
Entwirf dich als Vorbild
Zeitlicher Rahmen: ca. 10–15 Minuten, kann aber auch ein schöner Impuls für einen ganzen Tag oder eine Woche sein.
Du brauchst: Offenheit, ein bisschen Ruhe, eventuell einen Moment zum Austauschen und/oder Papier und Stifte
Und so geht’s:
- Stell dir vor, jemand schaut zu dir auf – vielleicht ein Kind, vielleicht dein zukünftiges Ich.
- Frag dich: Was soll diese Person durch mich lernen?
Möchtest du Mut vermitteln? Oder Freundlichkeit? Standhaftigkeit? Freude am Leben? - Sammle Eigenschaften oder Haltungen, für die du stehen willst. Wenn du möchtest, sammle diese auf einem Blatt Papier oder schreibe alle Eigenschaften auf kleine Zetterl und gib sie zusammen in ein Glas.
- Und dann: Fang an. Heute. In kleinen Gesten. In deiner Haltung. In deinem Blick auf dich selbst.
Und wie kann’s weitergehen?
Wie verändert sich dein Blick auf dich selbst, wenn du dich als Vorbild betrachtest?
Welche kleinen Entscheidungen triffst du heute bewusster, weil du weißt, dass sie wirken?
Wer war ein Mensch, der dich geprägt hat – einfach, weil er oder sie da war?
Falls du deine (gewünschten) Eigenschaften auf Zetterl in einem Glas gesammelt hast: Zieh jeden Tag eines und setze um, was darauf steht.
Du musst nicht perfekt sein, um etwas zu bewirken. Du musst nicht laut sein, um gehört zu werden. Und du brauchst keinen Plan für alles – nur den Mut, immer wieder du selbst zu sein.
Denn jede*r von uns ist irgendwann für irgendwen ein Licht.
Vielleicht heute. Vielleicht gerade jetzt.